Attentat in Norwegen: Nur die Spitze des Eisberges

Jens Berger liefert in seinem Artikel "Der Brandstifter und die Biedermänner" auf nachdenkseiten.de eine gute Einschätzung zu den Attentaten in Norwegen - und argumentiert, dass so etwas auch in Deutschland geschehen kann.

Berger schreibt, dass antiislamische und rechtspopulistische Ideen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Sie werden von Politik und Medien verbreitet, vergiften das gesellschaftliche Klima und schaffen eine Stimmung, in der Hass und Gewalt gedeihen können:
"Wer wissen will, wie die Botschaft von sich als Biedermänner aufspielenden Brandstiftern wie Broder und Sarrazin von Teilen des Volkes aufgenommen wird, sollte einmal einen Blick in die Online-Kommentare von Springers Flaggschiff werfen oder sich besser gleich eines der stark frequentierten rechtspopulistischen Blogs anschauen. Wer glaubt, dass der Hass, der dort aus jeder Zeile trieft, nicht irgendwann in irgendwelchen Köpfen zu Gewaltausbrüchen führt, muss schon ziemlich naiv sein. Diese „neue Rechte“ hasst nicht nur Muslime, sie hasst auch Linke und Liberale, die in ihrem Jargon „Gutmenschen“ sind – ein Begriff, der auch von ihren Vorbildern Broder und Sarrazin gerne benutzt wird..." (Zum Artikel...)
Wie die Medien unmittelbar nach dem Anschlag - ohne Informationen zu besitzen - in die Kerbe hauten "Der Moslem war's", kritisiert treffend Michael Vosatka bei derstandard.at:
"Eine Überraschung sollte das nicht sein: von 249 Terroranschlägen in der EU im Jahr 2010 wurden lediglich drei von Islamisten begangen. Dass alle diejenigen, die bei jeder Gelegenheit Muslime als Schuldige für alles Schlechte in der Welt zur Hand haben, nun für einen Moment innehalten und ihre Vorurteile überdenken, das darf freilich bezweifelt werden." (Zum Kommentar...)


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