Kino gegen Atomkraft



Gute Gründe gegen Atomkraft gibt es zur Genüge, das zeigt nicht zuletzt die Atom-Katastrophe in Japan. Dass bereits beim Abbau von Uranerz radioaktiver Müll in nicht zu bewältigender Menge zurückbleibt, zeigt der neue Kinodokumentarfilm »YELLOW CAKE - Die Lüge von der sauberen Energie« des Berliner Regisseurs Joachim Tschirner.

Wann und wo der 108 Minuten lange Dokumentarfilm in Deutschland gezeigt wird, erfahrt ihr ::: hier :::. Den Eintrittspreis erfragt bitte beim Kino vor Ort. Bei vielen Vorführungen ist auch der Regisseur anwesend. Mehr Infos zum Film im Blogbeitrag.

Warum Deutsche über ihren Stuhlgang grübeln

Scheiße passiert nicht einfach: Wie man am Umgang mit Kot die drei ideologischen Hauptströmungen des frühen Bürgertums in Europa unterscheiden kann, erläutert der Philosoph Slavoj Žižek in einem lustigen Vortrag über die Unterschiede zwischen französischen, englischen und deutschen Toiletten:

Video von den Anti-Atom-Demos

Schön ist er geworden, der von Campact gedrehte Clip über die Anti-Atom-Großdemos am 26. März:

Schwarz-Gelb angeschlagen: Jetzt nachlegen



250.000 waren heute auf der Straße (siehe Diashow) für die Abschaltung aller Atomkraftwerke: Merkels Atom-Moratorium ist offensichtlich nach hinten losgegangen. Niemand kauft der Union (dem "Lügenpack": O-Ton auf den Anti-Atom-Mahnwachen) einen Kurswechsel in der Energiepolitik ab. In den Reihen der Regierungsparteien herrscht Verunsicherung, Atombefürworter fühlen sich vor den Kopf gestoßen, denn das Moratorium hat deren Glaubwürdigkeit zerlegt. S21- und Atombetonkopf Mappus wird das bei der baden-württembergischen Landtagswahl am Sonntag zu spüren bekommen: Wahrscheinlich wird die CDU - wie man so schön sagt - abkacken.
Georg Hassknecht über den "peinlichen Opa" Brüderle und das Atom-Statement des Wirtschaftsministers.



(Credit: ZDF heute show // Gernot Hassknecht)

Großdemos und Blockaden gegen Atomkraft



Am Montag sind bundesweit wieder mehr als 100.000 Menschen für einen Ausstieg aus der Atomenergie auf die Straße gegangen. Für den Fall, dass nach Ablauf des dreimonatigen Moratoriums abgeschaltete AKW wieder hochgefahren werden sollen, sind gewaltfreie Blockaden vor den Kraftwerkstoren geplant. Pickelhering berichtet aus Berlin

Tschüss Vattenfall

Video von der Demonstration "Gegen Atomkraft, überall" am 14. März vor dem Vattenfall-Kundencenter in Hamburg:



Vattenfall betreibt die Schrottreaktoren Krümmel und Brunsbüttel, die zu den ältesten und störanfälligsten AKWs in Deutschland gehören. Beide Kernkraftwerke sind nach Störfällen seit Jahren abgeschaltet. Vattenfall ist in beiden Fällen massiv in die Kritik geraten, weil der Konzern zu spät und auch nicht in vollem Umfang informiert hat.

Vattenfall wollte beide Kraftwerke eigentlich bald wieder hochfahren. Derzeit redet der Konzern wegen Fukushima nicht mehr davon, hat seinen Plan aber auch noch nicht offiziell fallengelassen. Bis Juni will Vattenfall prüfen, ob ein Weiterbetrieb von Brunsbüttel und Krümmel wirtschaftlich sinnvoll sei.



Die Lüge vom billigen Atomstrom (1)

Ist Atomstrom wirklich preiswert für die Verbraucher? Dieser Mythos wird in dem "Frontal 21"-Beitrag kurz und knackig widerlegt. Fazit: Die Energiekonzerne sahnen ab, der Steuerzahler zahlt drauf, die Allgemeinheit trägt das Risiko. Der Beitrag ist zwar ein paar Jahre alt, aber - leider - immer noch aktuell:



Die Meinung, dass Atomstrom billig sei, hört man derzeit öfters. Von Seiten der Regierung und der Energiekonzerne ist diese Behauptung Propaganda, also bewusste Täuschung der Verbraucher. Viele durchschauen das, aber längst nicht alle. Deswegen wird Pickelhering in der nächsten Zeit in einer Serie Artikel und Videos vorstellen, die sich mit der Lüge vom billigen Atomstrom beschäftigen.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, Kindern die Reaktorkatastrophe von Fukushima zu erklären. Zumindest kann man es versuchen. Schließlich machen sich kids so ihre eigenen Gedanken. Und die sollte man ernst nehmen. Der "Nuclear Boy"-Clip des Medienkünstlers Kazuhiko Hachiya allerdings ist eine glatte Unverschämtheit. Er verharmlost nicht nur die Katastrophe, sondern hält alle Kinder offenbar für geistig behindert:


(via Spiegelfechter.com)

Zeig Merkel den Schuh!



Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin finden täglich kleine Mahnwachen für die Abschaltung der Atomkraftwerke in Deutschland statt - immer um 18 Uhr. Willkommen dort sind neben Kerzen, Trauerflor auch Schuhe (hier kann Pickelhering sich ein Schmunzeln nicht verkneifen).

Das ist eine Anspielung auf die arabischen Revolutionen. Schuhe kommen mit Schmutz in Berührung: In arabischen Ländern, gilt es als Beleidigung, jemandem die als unrein geltende Schuhsohle zu zeigen. Und nur, damit kein Missverständnis aufkommt, sei gesagt: Es handelt sich um ein friedliche Aktionen. Bring' also deine ausgelatschten Treter mit - je hässlicher, desto besser.
  • Am 21. März (Montag) finden bundesweit Anti-Atom-Mahnwachen statt. Mehr dazu...

Meltdown der Atompropaganda

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Das wahre Ausmaß der nuklearen Katastrophe in Fukushima kann man nur erahnen. Weder der Betreiber der Atomkraftwerke TEPCO noch die japanische Regierung informieren die Öffentlichkeit korrekt. Sie gefährden damit Gesundheit und Leben vieler Menschen.

Das Festhalten an der Kernenergie und die damit verbundene Politik des Verschweigens und Verharmlosens hat der britische Karikaturist Leon Kuhn aufs Korn genommen (zum Vergrößern Bild anklicken).

Kuhn ist vor allem für seine Anti-Kriegs-Cartoons bekannt. Mehr von Leon Kuhn...

Nächste Aktionstermine gegen Atomkraft

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Die Anti-Atom-Bewegung zeigt, dass es ihr bitterernst ist: "Fukushima ist überall - Atomausstieg jetzt!" - unter diesem Motto fanden am Montag in 450 Orten spontane Mahnwachen statt. 110.000 Menschen beteiligten sich.

Nächsten Montag (21.3) finden wieder bundesweit Mahnwachen statt. Übernächsten Samstag (26.3) werden u. a. in Berlin, Hamburg und Köln und einer der süddeutschen Großstädte bundesweite Großdemos für die Abschaltung aller AKWs stattfinden, teilt des Anti-Atom-Netzwerk .ausgestrahlt auf seiner Webseite mit. Weiterhin sind für den 9. und den 25. April Aktionen überall im Bundesgebiet geplant.

Fukushima ist überall: Demo zum Kanzleramt



Am Samstag habe ich an der Anti-Atom-Spontandemo und Mahnwache vor dem Bundeskanzleramt teilgenommen und einige Fotos gemacht (siehe Diashow). In nur 4 Stunden wurden 800 bis 1000 Leute mobilisiert. Wir haben eine Gedenkminute für die Opfer des Erdbebens und des Tsunamis in Japan eingelegt.

Die Explosion im AKW Fukushima 1 war für uns alle ein Schock. Aber kein lähmender. Wir forderten vor dem Bundeskanzleramt lautstark die sofortige Stilllegung aller AKWs.


Mit 60.000 Teilnehmenden war die Anti-Atom-Menschenkette zwischen Stutttgart und dem AKW Neckarwestheim ein großer Erfolg. Doch es gab auch einen traurigen Anlass: Wegen des GAUs des japanischen Kernkraftwerks Fukushima einen Tag vorher, wurde die Menschenkette auch zu einer Mega-Mahnwache gegen nukleare Zerstörung.
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Das Anti-AKW-Netzwerk .ausgestrahlt hat auf seiner Webseite Termine mit Anti-Atom-Mahnwachen gesammelt. Du kannst dort auch Aktionen in deiner Stadt eintragen lassen. Macht mit!  Zur Aktionsseite...

Was muss noch passieren? AKWs endlich abschalten!

Nach dem starken Erdbeben an der Nordostküste Japans, bei dem auch das Kernkraftwerk Fukushima 1 schwer beschädigt worden ist, wird auch über die Sicherheit der Atomanlagen in Deutschland diskutiert.

Japans Atomkraftwerke seien gegen Erdbeben gefeit: Diese von der Atomindustrie und der Regierung des Landes lange propagierte Formel geht nun nicht mehr auf. Wenn sie überhaupt jemals berechtigt war. Angeblich halten Japans AKWs zwar angeblich Erdbeben bis zu einer Stärke von 8,25 auf der Richterskala stand, doch das heutige Beben hatte eine Stärke von 8,9.

Während ich diesen Kommentar schreibe, steigt der Druck im Kernkraftwerk Fukushima 1 weiter. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo ist die Radioaktivität im AKW tausendfach erhöht.
 
Die Angst vor einer nuklearen Katastrophe geht um. Der japanische Premierminister Naoto Kan hat die Einwohner in einem Umkreis von 10 Kilometern um das Kraftwerk aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. 

Der Glaube, Atomkraft beherrschen zu können, hat sich damit erneut als falsch erwiesen. "Die Zustände in den Atomkraftwerken in Japan nach dem Erdbeben und dem Tsunami zeigen einmal mehr, dass Atomkraftwerke niemals wirklich sicher sind", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach. DIE LINKE und Grüne äußerten ähnliche Kritik.

Die Bundesregierung ist anderer Ansicht: AKWs in Deutschland seien gegen die bei uns zu erwartenden Erbeben ausgelegt. "Die Anlagen werden bei Überschreiten bestimmter sicherheitsrelevanter Grenzwerte automatisch abgeschaltet", sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin.

Ist ein Ausfall der Stromversorgung und ein Defekt des Notkühlsystems – wie in Fukushima – tatsächlich in Deutschland unmöglich? Jochen Stay, Sprecher des Anti-Atom-Netzwerkes .ausgestrahlt, widerspricht: "Gleiches kann in deutschen Atomkraftwerken passieren. Auch im hessischen AKW Biblis war am 8. Februar 2004 nach dem Ausfall der externen Stromversorgung ein sogenannter 'station blackout' eingetreten", erklärte er. Im AKW Neckarwestheim sei "die Notstromversorgung besonders labil. Es ist der einzige Reaktor mit nur drei Hauptkühlkreisen. Und es gab bereits wiederholt Ausfälle der Hauptkühlmittelpumpen", so Stay.

Was Japan und Deutschland gemeinsam ist: Beide Länder haben eine Regierung, die auf Atomkraft setzt. In Deutschland hat Schwarz-Gelb die Laufzeiten der AKWs verlängert. In Japan werden sogar zwei neue Kernkraftwerke gebaut, 12 weitere sind in Planung. Es gibt allerdings auch einen signifikanten Unterschied: Deutschland hat eine kämpferische Massenbewegung gegen Atomkraft mit langer Erfahrung. Dass Schwarz-Gelb angesichts des zu erwartenden Widerstandes von unten an längeren Laufzeiten festhalten kann, ist unwahrscheinlich.

Es verfolgen derzeit viele Menschen rund um die Welt mit bangem Herzen die Geschehnisse in Fukushima – und wünschen sich, dass den Japanern eine Kernschmelze bzw. die Explosion des Reaktors erspart bleibt. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass alles gut geht.

Aber beim Hoffen darf man es nicht belassen. Es muss sich etwas ändern. WIR müssen es ändern: Atomkraftwerke müssen endlich abgeschaltet und ein Umstieg auf erneuerbare Energien muss so schnell als möglich vorangebracht werden. 

Leider will die Bundesregierung davon nichts wissen. Deswegen ist es richtig, wenn am Samstag für die Stilllegung des AKW Neckarwestheim (Baden-Württemberg) und aller anderen Atomkraftwerke mit einer 45 Kilometer langen Menschenkette von Neckarwestheim bis Stuttgart demonstriert wird. Zehntausende werden erwartet.

Guttenbergs Zapfen



Wenn heute Abend Guttenbergs Zapfen gestrichen wird (oder wie das heißt), dann wird auf seinen Wunsch auch "Smoke on the water" gespielt. Das geht gar nicht. Schließlich handelt der Song von einer Beinahe-Katastrophe, verursacht durch einen Brand.

Obwohl: Man könnte zum Song einen dramatischen Clip einspielen, der Rauchschwaden bei der Bombardierung von Kundus zeigt. Dann passt es wieder.

Oder Guttenberg disponiert noch um und sucht sich etwas anderes aus. Wie wär's mit Beck: "I'm a loser baby, so why don't you kill me?"

[update: Dass die ARD den Zapfenstreich live übertragen und ARD-Haupstadtstudioleiter Deppendorf seinem Namen alle Ehre gemacht hat, kommentiert die taz sehr schön: "Marienhof mit Marschmusik"]

[updateupdate: Extra 3 hat eine twitter-Umfrage gestartet, um passende Songs fürs Zapfenstreichen zu ermitteln. Hier eine Auswahl...] 

(Thanx an bootboss für die Inspiration)

Spaßguerilla gegen Guttenberg

Großartige Aktion der Hedonistischen Internationalen: Satirische Pro-Guttenberg-Demo in Berlin. Der Anmelder verzieht keine Miene, während er die Reporterin veräppelt. Und einige echte Pro-Guttenberg-Stoffel im Hintergrund merken nicht, dass sie hier nach Strich und Faden verarscht werden. Herrlich.

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