Der Westen und die Revolte in Nordafrika

Treffender Kommentar des Schriftstellers Ilija Trojanow über die postkoloniale Hochnäsigkeit des Westens angesichts der tunesischen Revolution.  Das sollte sich die hiesige Journaille und der politische Mainstream ins Taschentuch sticken, in den Türbalken ritzen oder irgendwohin tätowieren lassen:
"(...) Und so ist es nicht überraschend, dass unsere Medien keineswegs hymnisch auf die Ereignisse in Tunesien reagieren, sondern - wie manch ein Leitartikel belegt - mit postkolonialer Hochnäsigkeit abwägen, ob denn nicht die wirtschaftliche Entwicklung wichtiger sei als die freiheitliche Verfasstheit des Landes und ob nicht vox populi schnell in vox Dei umschlagen könne, damit wir ja nicht vergessen, dass das Menetekel des Islamismus überall lauert. Dabei bestätigen säkulare Araber wiederholt, dass gerade die fortdauernde Unterdrückung des Volkes den Islamismus wachsen lassen wird. Es ist, als ob der Westen immer wieder dem Vorbild Frankensteins nacheifert." (Quelle: taz.de vom 25.01.2001 / Kommentar lesen...)
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